Freitag, 10. Februar 2012

Meinungsaustausch durch die BV abgesagt!

Liebe Mitstreiter/innen,

die Bezirksvertretung Brackel kneift!
Nach den Unstimmigkeiten zur Moderatorenauswahl hat sie ohne jeglichen Versuch der Verständigung den geplanten Meinungsaustausch leider abgesagt.

Die Bürgerinitiativen "BISuF",  "Gemeinsam für  Brackel" und die Umweltverbände "BUND" und "NABU" Bedauern dies sehr.

Hier ein Artikel dazu:
http://www.lokalkompass.de/dortmund-ost/politik/gespraechsrunde-in-sachen-l663n-endgueltig-geplatzt-czierpka-zieht-antrag-zurueck-d134986.html

Stattdessen soll es zu "gegebener Zeit eine Bürgerinformation - in bewährter Form unter Regie der Bezirksvertretung - zum Straßenbauprojekt" geben.

Soll heißen, die örtliche Politik erzählt wie "nötig und schön" die Weiterführung der OWIIIA doch ist - ohne eine kontroverse Diskussion zu zulassen.

Man will weitere Fakten abwarten wollen, dabei sind alle Fakten bekannt. Offensichtlich ist man sich über die Auswirkungen nicht bewusst, wenn man eine 4-spurige Schnellstraße, die über 26.000 Fahrzeuge pro Tag aufnehmen soll, durch unseren Freiraum bauen will. Diese Straße wird sehr nah an die dortigen Wohngebiete vorbei geführt und unseren Stadtbezirk ähnlich belasten, wie heute schon die B1 im Süden mit 60.000 Fahrzeugen/Tag.

Auch von "gestellten Vorbedingungen für die Gesprächsrunde seitens der Straßenbau-Gegner" ist die Rede. Es wurden keine "Bedingungen" gestellt, sondern Vorschläge unterbreitet. Damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann, ist das genannte Schreiben hier anzusehen: http://bisuf.de.vu/meinungsaustausch.pdf.

Wir kneifen nicht! Im Ggenteil! Wir werden auf unserer nächsten Sitzung Anfang März über eine eigene Info-Veranstaltung mit Beteiligung der örtlichen Medien und Politik beraten.

Auch zu dem veröffentlichten Radiobeitrag zum Thema OWIIIA auf Radio 91.2 möchten wir noch kurz eingehen (der Redebeitrag wurde euch ja schon zugesandt, für alle anderen ist hier der Beitrag online abrufbar: http://www.nabu-dortmund.de/site/).

Herr Czierpka (SPD, Bezirksbürgermeister) äußerte sich natürlich wieder einmal zu den Anwohnern an der geplanten Trasse. Er könne es nicht verstehen, wenn Menschen um den Freiraum kämpfen, obwohl genau diese vor Jahren dort gebaut haben.

Darüber lohnt es sich mal nachzudenken! Leider "vergisst" Herr Czierpka dabei, dass Stadt, Verwaltung und Politik gerade junge Familien dort hin gelockt haben - und das bewusst. Nun sollen diese Familien mit Kindern direkt neben einer 4spurigen Schnellstrasse wohnen. Einer Lärm - und Staubemmissionsquelle vergleichbar der B1. 

Es wurde in diesem Interview auch gesagt, dass die Anwohner am Hellweg "Teil der Natur sind, die es gilt, zu schützen". Herr Czierpka vergisst dabei, dass gut 50 % der Hellweg-Bewohner erst in den letzten 10 Jahren dorthin gezogen sind (entsprechende Zahlen liegen uns vor!) - freiwillig und mit Kenntnis der Situation mit starkem Auto- und Straßenbahnverkehr.

Mit dem Ausbau der OWIIIA findet aber zudem keine merklich Entlastung statt! Auf Basis der letzten Verkehrszählung der Stadt Dortmund (2008/2009) konnte errechnet werden, dass die Weiterführung der OWIIIA den Hellweg um max. nur 5.000 Fahrzeuge entlastet! Damit würden statt 15.000 immer noch 10.000 Fahrzeuge pro Tag zwischen Asseln und Wickede fahren. Mit einer "Ortsumgehung" sollte der Verkehr aber um min 50 % entlastet werden! Denn eine merkliche Lärmminderung könnte erst dann erzielt werden.

Gleichzeitig wird die Gefahr in Kauf genommen, dass zusätzlicher Gewerbeverkehr durch unsere Wohngebiete fährt.

Beispiel Brackel:
Während in Asseln und Wickede der Verkehr seit 1999 stark abgenommen hat (je nach Lage zwischen 11% bis 23% - und das ohne OWIIIA), ist der Rückgang in Brackel deutlich geringer ausgefallen und das mit der OWIIIA, B1-Auffahrt und Hannöversche Str.!

Wird die OWIIIA also weitergebaut, werden auch die Anwohner am Hellweg in Asseln und Wickede keine merkliche Entlastung bekommen. Wer das nicht glaubt, kann ja mal in Brackel bei Hellweg-Anwohnern nachfragen.

Die zuletzt geschätzten 9,5 Mio. Euro, welche für die Weiterführung benötigt würden, könnten wesentlich effektiver zur Entlastung genutzt werden. Würden vorhandene Infrastrukturen und bestehende Verkehrswege optimiert, könnte man ohne den Bau neuer Straßen eine deutlich höhere Entlastung schaffen - und das sogar kostengünstiger. In einem so hoch verschuldeten Bundesland wie NRW auch nicht uninteressant.

Viele Grüße

Euer Team der BISuF