Argumente gegen die OWIIIA

Die örtliche Politik (aktuell SPD, CDU und FDP) möchte die OWIIIa (auch L663n genannt), die zurzeit in Asseln endet, nun bis zur Dortmunder Stadtgrenze weiterführen. Diese Planungen wurden bereits vor ca. 80 Jahren ins Auge gefasst. Zu dieser Zeit waren natürlich andere Vorraussetzungen gegeben. Leider werden die Ängste und Bedenken der Bevölkerung ignoriert und nicht berücksichtigt!
So könnte die Weiterführung der OWIIIA (L663n) aussehen:



Die politischen Befürworter weisen immer wieder darauf hin, dass dadurch eine massive Hellweg-Entlastung erreicht werden könnte - das entspricht allerdings so nicht den Tatsachen!

Aktuell musste die SPD eingestehen, dass die OWIIIa teilweise - oder vielleicht auch ganz - 4-spurig gebaut werden muss (das wurde bis Anfang 2012 noch massiv bestritten). Zudem wurde nun eingeräumt, dass man mit ca. 26.000 Verkehrsteilnehmern (insbesondere Gewerbeverkehr) rechnen muss, die direkt durch Wohngebiete geleitet werden sollen.

Nachfolgend findet ihr eine Übersicht der Contra-Argumente:

A - Argumente gegen das Entlastungsargument des Hellweges

  1. Seit ca 2000 ist der Verkehr in allen Stadtteilen erheblich zurückgegangen. In Aseln und Wickede ca. um 21,7%. ( Zählung der Stadt von 2009 )
  2. Es gibt angesichts der demoskopischen Entwicklung und Prognosen keinen Grund, anzunehmen, das sich dieser Trend nicht sogar fortsetzen wird.
  3. Gegenüber dem Rückgang in Asseln und Wickede war der Rückgang der Verkehre in Brackeln und Wambel signifikant ( um 14 5 % im Durchschnitt ) niedriger. Dies ist umso interessanter, als ja gerade hier in dem Zeitraum die OWIIIa fertiggestellt und angebunden wurde.. Daraus lässt sich nur der Schluss ziehen, das gerade diese neue Straße auch neue Verkehre in die beiden Stadtteile gebracht hat. Natürlich wäre das auch bei einem Weiterbau der OWIIIa in Asseln und Wickede auch so. also das Gegenteil von Entlastung.

    Überhaupt wäre nur eine Entlastung des Hellweges in sehr bescheidenem Maße möglich, da der Großteil der Verkehre reine Ziel - und / oder Quellverkehre sind.
  4. Durch den Weiterbau würden weitere Straßen des Stadtbezirkes zusätzlich belastet, die bisher zum Teil relativ ruhig waren. (Eschenwaldstr., Wickederstr, Dollarsweg, etc muss noch genauer ausgearbeitet werden..)
  5. Darstellung der tatsächlichen Belastung des Hellweges mit Durchgangsverkehr nach Verkehrszählung kurz vorher zu dem Sachverhalt.


B - Unsere Vorschläge zur Minderung der Belastungen auf dem Hellweg könnten unter Anderem sein:

  1. Vernünftige Ampelschaltungen, Grüne Welle.
  2. Schaffung von Rechst- oder Links Abbiege Möglichkeiten, die den nachfolgenden Verkehr nicht behindern.
  3. Schaffung einer vernünftigen Radwege Verbindung in Ost- Westrichtung parallel zum Hellweg. ( aber nicht am Hellweg ) z. B. nördlich des Hellweges nach Westen durchs Brackeler Feld usw.
  4. Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV durch z.B. Verkürzung der Taktzeiten.
  5. Lärmminderung der Fahrzeuge und des Gleiskörpers der Stadtbahn.
  6. Nur noch Anliegerverkehr auf dem Hellweg zwischen Kreuzung Dollarsweg und Westrand Asseln, sowie in Brackel westlich von T€Di
  7. Erweiterung der Zugangsmöglichkeiten zum oder vom Hellweg aus oder in die angrenzenden Wohngebiete.
  8. Teilweise LKW-Verbote verhängen und Tempo 30

C - Argumente, was der Ausbau in dem betroffenen Gebiet bedeuten würde.

  1. Naturschutzgebiet "Wickeder Ostholz", geschützte Landschaftsbestandteile mit Hecken und Feldgehölzen und geplanten NSG "Wickeder Holz"
  2. Zerstörung der Freiräume nördlich Asseln und Wickede als Naherholungs- Freizeit- und Sportgebiet.
  3. Zerstörung von Rad- Wander- und  Reitwegen.
  4. Zerstörung einer gewachsenen Kulturlandschaft.
  5. Wirtschaftliche Beeinträchtigung oder der Ruin von 4 Reiterhöfen, dem Bioladen und des Reitervereins.
  6. Zerstörung von wertvollen Ackerflächen und deren wirtschaftlicher Nutzungsmöglichkeiten.
  7. Fortschreitender Freiflächenfraß zu Gunsten einer Schnellstraße.
  8. das betroffene Gebiet wurde im Lärmaktionsplan der Stadt als "Ruhiges Gebiet" eingestuft, welches dadurch geschützt werden müsste (zum Lärmaktionsplan)
  9. Vergiftung der Anwohner und der Natur durch die schädlichen Emissionen einer Straße durch z.B. Feinstäube, Blei, Cadmium, Stickoxyde etc.
  10. Besonders hohe Belastung durch die zu erwartenden Schwerlastverkehre.
  11. Erhebliche Beeinträchtigung der pädagogischen Arbeitsmöglichkeiten des städtischen Kindergartens an der Bädeckerstr. sowie der gefährlichen Belastungen gerade für Kinder

D - Argumente, was der Ausbau für andere Teile des Stadtbezirks und der Stadt für Folgen hätte.

  1. Zusätzliche Verkehre werden angezogen und bringen auch somit erhebliche zusätzliche Belastungen an anderen Stellen des Stadtbezirks und der Stadt. (Z.B. Borsigplatz.)
  2. Ost- Westverkehr wird erheblich zunehmen.
  3. Insbesondere Zunahme des Schwerlastverkehrs wegen der günstigeren Erreichbarkeit der Industriegebiete im Stadtteil und auf dem Tyssengelände. Gerade wenn auch die sog. Nordspange realisiert wird, kommen neue Schwerlastverkehre z.B. aus dem oder in den Hafen hinzu, die bisher den Umweg über andere Autobahnen nehmen mussten.( T€Di bezieht 90% aller Waren aus dem Hafen)
  4. Zunahme der Schwerlastverkehre auch in Richtung oder von den bestehenden oder neuen Industrie- und / oder Gewerbegebiete im Süden von Brackel, Asseln und Wickede sowie in der der Flughafenregion.
  5. Zerstörung von Ruhigen Zonen nördlich von Asseln und Wickede sowie dem Brackeler Feld. Welches nach EU-Umweltrichtlinie und § 47 des Bundes- Imissionsschutzgetzes - BImSchG. schlichtweg untersagt ist.