Sonntag, 16. August 2020

Protestspaziergang zur OWIIIa: „Notfalls klagen wir vor Gericht“!

Über 160 Teilnehmer*innen beim Protestspaziergang gegen die OWIIIa / L 663n in Wickede! 

 

Dortmund, 15.8.2020: Trotz widriger Wetterlage waren über 160 Teilnehmer*innen der Einladung der Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ (BISuF) zu einem Protestspaziergang rund um die Trasse der geplanten OWIIIa / L663n nach Wickede gefolgt. Eine unfassbare Zahl, denn kalkuliert waren lediglich 80 Teilnehmer*innen.

 

Wilhelm Auffahrt begrüßte als Vertreter der Bürgerinitiative neben Vertretern der Natur- und Umweltschutzverbände und Parteien auch etliche von der Planung betroffene Anwohner. Anlass für den Spaziergang war die neu aufgeflammte Diskussion um die Weiterführung der Brackeler Straße, die eine Ratsmehrheit von SPD, CDU und FDP forciert.

 

Los ging es am Fabido-Kindergarten an der Baedekerstraße, der durch eine vier Meter hohe Lärmschutzwand vom Wickeder Ostholz abgeschnitten und damit seiner Funktion als Waldkindergarten beraubt würde.

 

Wilhelm Auffahrt erläuterte anhand von Karten die Trassenführung der OWIIIa mit Anschluss an das Straßennetz in Unna und Kamen. „Die OWIIIa wird als Verbindung zwischen den Logistikzentren in Dortmund und Unna massiv Schwerlastverkehr anziehen und soll – so OB Sierau - die B1 vom Lkw-Verkehr entlasten.“ Die eigentlich beabsichtigte Entlastung des Hellwegs wäre hingegen kaum spürbar. Im Gegenteil: Etliche Straßen wie die Wickeder Straße und die Wohnstraße Küsterkamp würden als Zubringer deutlich mehr belastet.

 

Weiter ging es zum Ponyhof Möllmann an der Straße „Pleckenbrink“, dessen Existenz durch die OWIIIa bedroht wäre. Am Pleckenbrinksee, der nördlich der Trasse liegt, erläuterten NABU-Vorsitzender Dr. Kristof Hennies und Volker Heimel die indirekten Auswirkungen der Straße. „Eine ökologische Katastrophe! Eine der größten Freiräume Dortmunds mit alten Bäumen und Hecken würde zerschnitten.“ Dies führe zur Verinselung von Tierpopulationen, die dann nicht mehr überlebensfähig seien.

 

Im Wickeder Ostholz, dessen südlich angrenzendes Feuchtgebiet direkt auf der Trasse liegt, kündigte BUND-Sprecher Thomas Quittek weiteren Widerstand an: „Notfalls werden wir klagen. Hierzu haben wir vorsorglich einen Klagefonds eingerichtet.

 

Schlusspunkt war das Grundstück der Familie Mittermüller an der Baedekerstraße. Vater und Sohn sprachen den Anwohnern aus der Seele: „Die Straße mindert unsere Lebensqualität durch Lärm und Abgase und versperrt uns und anderen Erholungsuchenden und Freizeitsportlern den Zugang zum Erholungsgebiet. Vom massiven Wertverlust unserer Grundstücke und Häuser ganz zu Schweigen.“

 

Anwesende Vertreter der GRÜNEN und LINKEN aus Dortmund, Unna und Kamen bekräftigten, weiter gegen das Projekt zu kämpfen. Wegen Gewitter musste der Spaziergang verkürzt werden. Die Bürgerinitiative bedankte sich bei den Anwesenden. BISuF kündigte weitere Aktionen wie eine Planungswerkstatt zum Thema „Hellweg-Entlastung OHNE OWIIIa“ an.


Zudem waren sehr viele betroffene Anlieger dabei, die wir bisher noch nicht gesprochen hatten. Wir würden gerne in der nahen Zukunft eine kleine Gesprächsrunde mit betroffenen Anwohner durchführen. Wir würden betroffene Anwohner und Bürger daher bitten, sich telefonisch oder per Mail an uns zu wenden.


Die Bürgerinitiative möchte sich noch einmal bei allen Teilnehmer*innen bedanken. Es waren nicht nur interessante sowie intensive Gespräche, sondern auch unglaublich viele positive Rückmeldungen dabei. Das gibt der BISuF viel Kraft für die Zukunft.


Bei Rückfragen zur dieser Veranstaltung steht Wilhelm Auffahrt (Tel. 0172 2770595) zur Verfügung.


Bilder, Impressionen und kleine Mitschnitte der Beiträge können nachfolgend eingesehen werden: