Samstag, 19. März 2016

Erklärung zum geplanten Wohngebiet im Wickeder Nord/Westen


Im Vorfeld der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2004 fanden sich
 2004 zahlreiche Bürger/innen im Dortmunder Nord/Osten in der
 Bürgerinitiative "Schutz unseren Freiraum" (BISuF) zusammen, um gemeinsam
gegen die weitere Zerstörung der letzten großen und zusammenhängenden
 Freiflächen einzutreten. Schon damals standen im Flächennutzungsplan
 Gewerbe-, Wohnungsbau- und Straßenbauflächen zur Diskussion. Darunter auch
 die aktuell wieder neu diskutierte Fläche im Wickeder Nord/Westen.
 Wenn auch damals das geplante Wohnbaugebiet Wickede-West deutlich größer
geplant war, so ist die nun aktuelle Fläche westlich der Eichwald- und
 Gössingstr so groß, dass ein Großteil der noch vorhandenen Freifläche 
zwischen Asseln und Wickede unwiederbringlich zerstört würde. Denn genau im
 Dreieck Sportplatz Grüningsweg / Ortsgrenze Asseln und Eichwaldstr. soll
ein Wohnbaugebiet mit ca. 150 Wohneinheiten entstehen, welches in
vielerlei Hinsicht einen kritischen Bereich betrifft: Denn diese Fläche
befindet sich

·      unmittelbar an einem Landschaftsschutzgebiet und beeinträchtigt
damit unverhältnismäßig das Naherholungsgebiet für Menschen und Tiere
·      innerhalb des im Lärmaktionsprogramms  der Stadt Dortmund
festgestellten "ruhigsten Freiraums" in ganz Dortmund. Eine Bebauung würde zur Zerstörung dieses Ruheraumes führen, was nach der Europäischen Umgebungslärmrichtlinie völlig unzulässig ist.
·      
am Rande eines Wohnbaugebietes, dessen verkehrstechnische Anbindung fast
ausschließlich über die heute schon stark frequentierte Kreuzung Eichwaldstr. / Wickeder Hellweg erfolgt.
·      Parallel würden heutige Anwohnerstraßen deutlich mehr durch Verkehrslärm belastet.
·      nur wenige Meter neben der geplanten Trasse der OWIIIa, welche bei Realisierung den
Wohnwert deutlich mindern und zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (Mauern etc.)
erfordern würde.
·      in einem ehemaligen Sumpfgebiet mit hohem Grundwasserstand, welches
aufwändige Maßnahmen zur Entwässerung und zum Hochwasserschutz erfordern.



Stefan Herbst, Sprecher der Bürgerinitiative BISuF, macht darum noch einmal
deutlich, dass sich seine BI nicht mit den jetzt erfolgten Beschlüssen des zuständigen Ratsausschusses einverstanden erklärt. Die BI wird daher
 am Sonntag, den 03.04.2016 ab 10.00 Uhr im betroffenen Gebiet an der 
Eichwaldstr., neben dem Reitstall, mit einem Infostand mit interessierten
und betroffenen Bürger/innen über dieses Thema diskutieren.

In einer kurzfristig geplanten öffentlichen Versammlung sollen zusätzlich weitere Schritte
 beraten und mögliche Einsprüche und evtl. auch Klagen vorbereitet werden.

 Es ist dabei letztlich völlig gleichgültig, mit welcher Art von Bebauung, mit oder ohne 25% sozialem Wohnungsbau,
der schützenwerte Freiraum zerstört wird.

 Bei Ausweisung weiterer Wohnbauflächen im Stadtgebiet sollten diese Flächen sorgsam und
 sinnvoll ausgesucht werden, um Natur und Freiraum zu schützen. Dabei sollten brach
liegende Fläche reaktiviert, Verdichtungen in großzügigen Wohnanlagen
 Vorrang genießen sowie Baulücken geschlossen werden.
Hier ist jedoch eher zu vermuten, dass die Stadt Dortmund mit dem Verkauf von vor vielen Jahren billig erworbenem Ackerlandes nun als Bauland, der Städt. Haushalt begünstigt werden soll. Zu Lasten von Natur, Freiraum und Erholungsgebieten und zu Lasten der im Stadtbezirk Brackel schon eh durch Lärm und Staub stark leidenden Bevölkerung.