Im Vorfeld der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2004 fanden sich 2004 zahlreiche Bürger/innen im Dortmunder Nord/Osten in der Bürgerinitiative "Schutz unseren Freiraum" (BISuF) zusammen, um gemeinsam gegen die weitere Zerstörung der letzten großen und zusammenhängenden Freiflächen einzutreten. Schon damals standen im Flächennutzungsplan Gewerbe-, Wohnungsbau- und Straßenbauflächen zur Diskussion. Darunter auch die aktuell wieder neu diskutierte Fläche im Wickeder Nord/Westen. Wenn auch damals das geplante Wohnbaugebiet Wickede-West deutlich größer geplant war, so ist die nun aktuelle Fläche westlich der Eichwald- und Gössingstr so groß, dass ein Großteil der noch vorhandenen Freifläche zwischen Asseln und Wickede unwiederbringlich zerstört würde. Denn genau im Dreieck Sportplatz Grüningsweg / Ortsgrenze Asseln und Eichwaldstr. soll ein Wohnbaugebiet mit ca. 150 Wohneinheiten entstehen, welches in vielerlei Hinsicht einen kritischen Bereich betrifft: Denn diese Fläche befindet sich
· unmittelbar an einem
Landschaftsschutzgebiet und beeinträchtigt
damit unverhältnismäßig das
Naherholungsgebiet für Menschen und Tiere
· innerhalb des im
Lärmaktionsprogramms der Stadt Dortmund
festgestellten "ruhigsten
Freiraums" in ganz Dortmund. Eine Bebauung würde zur Zerstörung dieses
Ruheraumes führen, was nach der Europäischen Umgebungslärmrichtlinie völlig
unzulässig ist.
·
am Rande eines
Wohnbaugebietes, dessen verkehrstechnische Anbindung fast
ausschließlich über
die heute schon stark frequentierte Kreuzung Eichwaldstr. / Wickeder Hellweg
erfolgt.
· Parallel würden heutige
Anwohnerstraßen deutlich mehr durch Verkehrslärm belastet.
· nur wenige Meter neben
der geplanten Trasse der OWIIIa, welche bei Realisierung den
Wohnwert deutlich
mindern und zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (Mauern etc.)
erfordern würde.
· in einem ehemaligen
Sumpfgebiet mit hohem Grundwasserstand, welches
aufwändige Maßnahmen zur
Entwässerung und zum Hochwasserschutz erfordern.
Stefan
Herbst, Sprecher der Bürgerinitiative BISuF, macht darum noch einmal
deutlich,
dass sich seine BI nicht mit den jetzt erfolgten Beschlüssen des zuständigen
Ratsausschusses einverstanden erklärt. Die BI wird daher
am Sonntag, den
03.04.2016 ab 10.00 Uhr im betroffenen Gebiet an der
Eichwaldstr., neben dem
Reitstall, mit einem Infostand mit interessierten
und betroffenen Bürger/innen
über dieses Thema diskutieren.
In
einer kurzfristig geplanten öffentlichen Versammlung sollen zusätzlich weitere
Schritte
beraten und mögliche Einsprüche und evtl. auch Klagen vorbereitet
werden.
Es ist dabei letztlich völlig gleichgültig, mit welcher Art von
Bebauung, mit oder ohne 25% sozialem Wohnungsbau,
der
schützenwerte Freiraum zerstört wird.
Bei Ausweisung weiterer Wohnbauflächen
im Stadtgebiet sollten diese Flächen sorgsam und
sinnvoll ausgesucht werden,
um Natur und Freiraum zu schützen. Dabei sollten brach
liegende Fläche
reaktiviert, Verdichtungen in großzügigen Wohnanlagen
Vorrang genießen sowie
Baulücken geschlossen werden.
Hier
ist jedoch eher zu vermuten, dass die Stadt Dortmund mit dem Verkauf von vor
vielen Jahren billig erworbenem Ackerlandes nun als Bauland, der Städt. Haushalt
begünstigt werden soll. Zu Lasten von Natur, Freiraum und Erholungsgebieten und
zu Lasten der im Stadtbezirk Brackel schon eh durch Lärm und Staub stark
leidenden Bevölkerung.