Dr. Kristof Hennies (NABU – Vorsitzender Dortmund )

 "Der NABU widerspricht vehement der von OWIIIa-Befürwortern getätigten Aussage, die geplante Trassenführung würde den Pleckenbrinksee gar nicht betreffen. Der 2020 vom Rat der Stadt Dortmund verabschiedete neue Landschaftsplan sieht vor, das Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz um den Pleckenbrinksee zu erweitern. Naturschutzgebiete können ihre Funktion jedoch nur erfüllen, wenn sie von Pufferzonen umgeben sind. Ziel solcher Pufferzonen ist es, Beeinträchtigungen möglichst großräumig von den Naturschutzgebieten fernzuhalten. Der Pleckenbrinksee hat sich insbesondere auch zu einem wichtigen Rastgebiet für europaweit geschützte durchziehende Vögel entwickelt. Beispielhaft sind seltene Arten wie Grünschenkel, Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Alpenstrandläufer oder auch Schellente, Zwergsäger und Trauerseeschwalbe zu nennen. Eine Schnellstraße, selbst an den nördlichen Siedlungsrand von Wickede gequetscht, würde den Wert eines solchen Gewässers drastisch verringern, mal abgesehen von der Belastung der dortigen Anwohner.

Mindestens genauso schwer wiegt, dass eine Zerschneidung dieser strukturreichen Landschaft im Dortmunder Nordosten zu einer weiteren drastischen Verinselung von Tier- und Pflanzengesellschaften führen würde. Kröten und Frösche legen auf ihren Wanderungen bis zu mehreren Kilometern zurück. Die Populationen verarmen irgendwann genetisch derart, dass sie auf Dauer nicht mehr lebensfähig sind. Wollen wir das Artensterben stoppen, dann müssen wir auf die Verlängerung der OWIIIa komplett verzichten."